Bei den San

Bevor es wieder nördlich Richtung Damaraland und Kaokoveld ging, fuhren wir nochmal südlich.
Ziel war Windhoek, Namibias Hauptstadt, wo wir unser Auto zur Inspektion und Reparatur bringen wollten. Danach sollte es uns schliesslich verlustfrei durchs „harte“ Afrika bringen.
In Windhoek verbrachten wir auch unseren Hochzeitstag auf der legenderen Heinitzburg. Wir haben uns Mühe gegeben , aus diesem Tag das Beste herauszuholen, obwohl einiges sich gegen uns verschworen hatte. Es hat den ganzen Tag stark geregnet, das Wifi war kaput. Da Sonntag war, war auch sonst nichts los in der Stadt. Wir haben uns dann mit Currywurst getröstet. Hätten wir bloss einen Tag später geheiratet…Denn dann ging es bei bestem Wetter wieder weiter.

Ziel war nun Swakopmund, die Stadt am Meer und in dem Teil der Namib, den man als Nebelwüste bezeichnet.

Auf dem Wege nach Swakopmund fuhren wir durch das Erongo-Gebirge. Dort leben einige Sans, die zu den Ureinwohnern des südlichen Afrikas zählen und auf Führungen gerne die Lebens-und Jagdweisen ihrer Vorfahren vorstellen. Ihre Vorfahren waren noch richtig harte Kerle mit zünftigen Jagdgewohnheiten, nicht mehr zeitgemässer Sexualriten und einer sehr naturangepassten Lebensgestaltung. Der moderne San isst Fleisch und Maisbrei aus dem Supermarkt. Und findet es ziemlich “lekker”, wenn er, um seine Verwandten in der Kalahari zu besuchen, nicht mehr 9 Monate zu Fuss unterwegs ist, sondern sich in seinen Citi-Golf oder Township-Toyota setzt und nach ein Paar Stunden zu Hause ist.
Die Stunde mit den Jungs hat viel Spass gemacht und wir wissen jetzt, wie man armen kleinen Hühnern Fallen stellt und dass wir für Leoparden nach Feuer riechen. Bleibt zu hoffen, dass sie kein Feuer mögen.
Leoparden waren im Erongo-Gebirge nicht unser Problem. Wohl aber Nashörner. Die Managerin des Omandumba-Camps hat uns jedenfalls mehrmal deutlich vor den Nashörnern in der Gegend gewarnt. Einer der Jungs sei recht aggressiv und sollte lieber nicht von Autos oder Wanderern erschreckt werden. Wir haben glücklicherweise ein Camp erhalten, dass wunderschön und hoch in einen Fels gearbeitet wurde und von dem wir eine tolle Aussicht auf das umliegende Tal hatten. Hier oben konnte uns das Nashorn nicht erwischen und wir konnten vor einem Spaziergang (in schweizerisch: Wanderung) die Lage überprüfen und bei ausreichender Nashornabwesenheit mal losgehen. Insgesamt haben wir die drei Tage dort sehr genossen. Das besondere Camp, die ungewöhnliche Abgeschiedenheit unserer Campsite und wunderschöne Berglandschaft waren mehr Grund dafür als Sans und Nashorn zusammen. Und Grund genug, den Besuch in Swakopmund etwas aufzuschieben.

Swakopmund tat gut. Nach all den Felsen, der Wüste und der Schönheit Namibias mal wieder ganz einfach Meer erleben. Es war wild, kalt und stank nach Algen – herrlich.

Von dort starteten wir nun in ein Abenteuer, dass uns in die schönsten und abgelegensten Gegenden des Landes, dem Valley of Desolation und dem Kaokoveld, brachte. Wir hatten nicht erwartet, dass das Bisherige noch zu toppen sei.

2 Kommentare

  1. Hoi Zäme ! Endlich möchten wir euch danken für die tollen Reportagen von eurer wundervollen Reise bei den Eingeborenen und den wilden Tieren. ein wenig erinnert es uns an unsere Ferien in Kenia. Natürlich hatten wir nicht so lange Zeit(nur 14 Tage). Herrlich die traumhaften Bilder und den Kommentar dazu. Wir hoffen ihr habt es weiter so gut und wir harren der Bilder und den Kommentaren die ihr verschickt. Liebe Grüsse aus der kleinen Schweiz German und Rosemarie

  2. Hallo liebe Simone und Thomas!
    HerrlicheBilder und tolle Berichte. Man kann alles richtig miterleben.
    Es ist immer ein Freude, wenn ein Bericht von euch kommt .
    Gestern war Oliver da, ihm haben eure Berichte und Bilder auch sehr gut gefallen !
    Weiterhin eine schöne Zeit und viele tolle Berichte !
    Herzlichst Heidi und Manfred

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