Lesotho

Nachdem wir das Western Cape erlebt und einige Highlights im Eastern Cape entdeckt haben, zog es uns in Richtung Lesotho. Dabei durchquerten wir die Transkei, ein Gebiet, das sehr „schwarz“ und sehr bevölkert ist. Zuweilen gibt es Streckenabschnitte, die uns durch hübsche leicht geschwungene Hügellandschaften mit bunten Siedlungen führten. Leider gab es nur wenige Bereiche, die wirklich gepflegt wirkten. Die meisten Gegenden waren sehr verschmutzt. Hier schien es uns fast als würde jeglicher Müll einfach in die Landschaft oder in Nachbars Garten gekippt werden. Diese Verschmutzung schlug uns schon recht auf die Stimmung.

Nach der Transkei kamen die wunderschönen südlichen Drakensberge. In diesem Übergang begleitete uns ein riesiges Unwetter, das uns dazu veranlasste, die Nacht in einem Chalet auf einer Farm zu verbringen. Erst am Morgen konnten wir sehen, in welch wunderschöner Landschaft wir übernachtet haben. Und wir haben schon nach einer Nacht im „fremden“ Bett gemerkt, wie sehr wir unsere Freiheit und unser Bett auf dem Auto schätzen.
Bei der Abfahrt wurden wir unerwartet aufgehalten, da der Farmer darauf bestand unser Auto einem seiner Freunde zu zeigen. Dieser musste erst einige km anfahren und hat sich sehr gefreut, die Ausstattung unseres Land Cruisers 80 als Inspiration für sein eigenes Fahrzeug nehmen zu können. Uns war es ein Vergnügen und es machte uns etwas stolz.

Als nächstes blieben wir drei Nächte auf der Khotso-Farm bei Underberg in den Drakensbergen. Dies war eine Pferde- und Gästefarm, die auch mehrtägige Ausritte in die Wildnis von Lesotho anbot. Neben den über 90 Pferden gab es einige lustige Tiere auf der Farm. Einige besuchten uns gelegentlich auf dem Camp. Da waren die Katze Pebbles, der dreibeinige Hund Boris und der gefährliche Smeagol, ein riesiger anatolischer Schäferhund, der für die Verteidigung der Schafe gegen Diebe und Raubtiere angestellt war. Menschen durften ihm nicht zu nahe kommen. Aber machmal kam er zu nahe…

Nach Underberg fuhren wir über den Sani Pass nach Lesotho und nahmen einen Drink im höchstgelegenen Pub Afrikas. Die Fahrt über die drittsteilste Passstrasse der Welt hat viel Spass gemacht und unser Auto hat das bestens bewältigt. Die Weiterfahrt ab Passhöhe auf Lesothos Seite war auf der chinesischen neuen Landstrasse sehr komfortabel. Dadurch konnten wir uns auf die atemberaubende Landschaft, die uns etwas an Schottland und Island erinnerte, konzentrieren. Als wir dann nach einiger Zeit von dieser Strasse auf eine „normale Landstrasse“ abbogen, kamen wir nur noch langsam voran und waren froh, dass der Land Cruiser soviel Spass an üblen Strassen hatte.

Als es dunkel wurde waren wir gerade im Nirgendwo auf 3038 m Höhe und haben zum Glück die einzige einsam gelegene und strassennahe Parkmöglichkeit auf der gesamten Strecke gefunden. Hier blieben wir über Nacht. Wir stellten unser Zelt auf, machten ein kleines Feuer und genossen die sagenhafte Bergwelt und den entfernten Gewitterhimmel bei frischen 7-13 Grad. Etwas gewöhnungsbedürftig waren die, wenn auch wenigen Autos, die unsere Stelle passierten und zum Grüssen anhielten oder zu mindestens hupten. Trotz der Abgelegenheit und Wildnis der Landschaft, waren auch am Morgen immer Menschen in der Nähe, die ihre Tiere beaufsichtigten oder auf dem Weg zu ihren Feldern waren. So ging es dann am nächsten Tag weiter. Auf schlechten Strassen schafften wir 110 km in 6 Stunden, ohne zu trödeln! Es waren immer Menschen unterwegs, die nur darauf zu warten schienen, dass wir für einen Pinkelstopp anhalten, um sich dann zu materialisieren. Aber auch eine bezaubernde Berglandschaft begleitete uns. Als wir dann am Abend den Katse Damm erreichten und feststellen mussten, dass der Campingplatz trotz Blick auf den Damm eher an ausgediente Kasernenhinterhöfe in der ehemaligen DDR erinnerten, kamen erste Pläne auf, bald wieder nach Südafrika weiterzureisen.

Auch am nächsten Tag fuhren wir durch tolle Landschaften und erhielten einem interessanten Eindruck über die Einfachheit landwirtschaftlicher Produktionsabläufe der vergangenen Jahrhunderte bis wir in Bereiche kamen, die von der modernen Zivilisation beeinflusst wurden. Die Menschen, Autos, Ziegen, Esel und die Plastikabfälle, die sich diese Landstriche teilen mussten, waren nicht wirklich zu beneiden und stellten einen schmerzenden Kontrast zu der idyllisch anmutenden Lebensweise in den Bergdörfern dar. Insgesamt waren wir froh als wir Lesotho dann an der Grenze zum südafrikanischen Free State verlassen konnten, wohl wissend, dass uns diese kleine Stippvisite zu keinem Urteil über Land und Leute berechtigt.

Den Addo-Elephant-Nationalpark und das Baviaanskloof Nature Reserve als Ziel reisten wir in kleinen Etappen westlich. Wechselhaftes Wetter blieb uns die gesamte Zeit erhalten. In Kapstadt hätten wir das Regenwasser, das über unsere Markise abgelaufen ist, sinnvoller einsetzen können.

6 Kommentare

  1. Hallo ihr 4
    Schön, dass es euch so gut gefallen hat und danke für die lieben Wünsche. Uns geht es super. Wir sind grad in Windhoek. Demnächst gibt es Berichte über unsere Zeit in Namibia.
    Liebe Grüsse

  2. Sali Simone und Tom
    Wir durften euch Ende Januar 2018 auf der Khotso Lodge am Fuss der Drakensberge kennen lernen. Wir hatten eine gute Weiterreise via Sanipass, durch Lesotho, Golden Gate N.P., Royal N.P., Dolphin Coast, St. Lucia, Swaziland, Kruger N.P. und Blyde River Canyon. Seit Ende Februar sind wir wieder in Zürich und konnten den Rest vom Winter noch geniessen.
    Wir wünschen euch eine gute Reise und viele tolle Erlebnisse und Eindrücke.
    Andi & Brigitte mit Sirka & Keira

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