Lower Zambezi

Auf dem Weg zum Lower Zambezi Nationalpark bogen wir nach langen Passagen, die wir im Kampf gegen Trucks um die beste Schlaglochumfahrung durchfuhren in eine Strasse (diese würde sich jetzt verschämt grinsend wegdrehen, wohl wissend, dass sie den Namen nicht wirklich verdient hat) ein, die parallel zum Zambezi durch viele kleine Dörfer führte, um dann in das GMA (Game Management Area) vor dem Nationalpark führte. Dies ist ein Übergangsbereich zwischen Bevölkerung und Nationalpark, in dem schon viele Wildtiere unterwegs sind, aber ausser Lodgebetrieben keine Menschen mehr wohnen.

Hier kamen wir auf dem Camp der Mvuu Lodge unter, die etwas einfacher war als die angrenzenden 1’000-$-pro-Nacht-pro-Person-Lodges. Trotzdem wurden wir verwöhnt, in dem unser Geschirr abgewaschen und unser abendliches Feuer entzündet wurde. Und es gab für jedes Camp ein eigenes Open-Air-Badezimmer. Aufregend war, dass dieses Camp immer wieder von Löwen, Elefanten und Hippos besucht wird. Das machte nächtliche Toilettengänge besonders spannend. Wir erlebten in den drei Nächten zum Glück (oder leider) nur ein Hippo, das nachts neben unserem Auto schmatzte.

Beeindruckend war die Bootstour, auf der wir ganz nah Hippos, Krokodile, Büffel und Elefanten, teils auch auf der zimbabwischen Seite, sahen und ganz für uns alleine hatten. Die Fahrt dauerte 2 Stunden, davon tuckelten wir 1.5 Stunden bis zum Parkanfang und peitschten dann das Speedboot zurück zum Camp.

Am nächsten Morgen ging es früh los, damit wir möglichst viel Zeit im Park verbringen konnten. Nach über einer Stunde Anfahrt (für 18 km) kamen wir an und hatten unsere erste Begegnung mit dem Club der Tsetse-Fliegen. Trotzdem genossen wir die Einsamkeit dieses Parks mit seinem Tierreichtum sehr. Uns gefiel der Wechsel von sandigen und buschigen Ebenen, unbefahrbaren Auswaschungen der letzen Regenzeit, dem waldigen Gebiet entlang des Zambezis und den sumpfigen Nassgebieten. Immer wieder trafen wir auf Antilopen, Elefanten, unterschiedlichste Vögel und auch auf eine grosse Gruppe Büffel. Selbst im Schutz unseres Autos erzeugen Elefanten und Büffel, besonders wenn sie uns tief in die Augen schauen, Herzklopfen. Am Fluss entlang trafen wir dann Warane, fette Krokodile und Hippos. Als wir zu unserem Mittagspicknick direkt am Fluss ein Plätzchen suchten, flüchtete das dort chillende Croc zum Glück bereitwillig. Nur kurz nach dieser Pause, sahen wir in der Nähe dieses Platzes eine grosse Gruppe Elefanten. Die hätten uns den Spass am leckeren Avocado/Ziegenkäse/Tomaten-Omelett und handgemahlenen Biokaffee aus Knysna (Südafrika) ganz schön verderben können. Haben sie aber nicht.

Auf der Rückfahrt mussten wir wie auf der Hinfahrt durch einen knietiefen Fluss fahren. Diesmal war die Durchfahrt etwas spannender, weil auf der anderen Flussseite eine Gruppe Elefanten herumlungerte, während am Ufer ein riesiges Croc sich das letzte Sonnenbad des Tages gönnte. Alles ging gut und die Elefanten tröteten uns nur verärgert hinterher. Unser Herz kam langsam wieder auf normale Touren. Am nächsten Tag sammelten wir dann die letzten erbeuteten und zum Teil wieder auferstandenen Tsetse-Fliegen aus dem Auto.

Trotz der Kürze war dieser Aufenthalt im und vor dem Lower Zambezi NP sehr intensiv und eindrucksvoll und hat uns riesigen Spass gemacht. Nach drei Tagen ging es den gleichen Weg durch den GMA, die kleinen Dörfer zu den Landstrassen der Trucker, Schlaglöcher und den Roadblocks der Polizei zurück. Unser Ziel war nun die Hauptstadt Zambias: Lusaka.

3 Kommentare

  1. Vielen Dank für diese spannenden Zeilen. Das muss so toll und imposant sein, diese Tiere so nahe zu erleben. Ich liebe Eure Fotos von den Hippos, dieses Tier ist einfach faszinierend. Lieber Gruss und weiterhin viele tolle Erlebnisse in guter Gesundheit, Leslie

  2. Hallo Simone und Thomas

    Herzlichen Dank für eure tollen Berichte. Wir warten schon auf Nachricht von euch, weil sie so toll geschrieben sind.
    Morgen fahren wir für 1 Woche nach Südtirol, das ist nicht so spektakulär wie bei euch !
    Vielen Dank nochmals und passt gut auf euch auf !
    Heidi und Manfred

  3. Herzlichen Dank für eure spannenden News. Solche Experimente würden unsere Nerven zu stark belasten. Ich möchte mich ganz herzlich bedanken für eure lieben Geburtstagwünsche. Liebe Grüsse German und Rosemarie

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