Lüderitz

Tjaaaa…. Lüderitz

Wir haben uns viele Reisen lang immer davor gedrückt, Lüderitz zu besuchen. Und als wir da waren, wussten wir wie weise das war. Sturmumtost, deutschstämmig, langweilig und altbacken hat Lüderitz alles zu bieten, was wir weder gesucht noch gebraucht hatten. Selbst unsere Reserveradaufhängung, die hier “fachmännisch” geschweisst wurde, fühlte sich schnell wieder hängen gelassen, als die Schweissnaht nach einigen hundert Kilometern ihre Schwächen zeigte und wieder brach.

Zur Ehrenrettung von Lüderitz ist zu sagen, dass die Hafenbucht und die Küste bezaubernd sind, dass es hier nicht nur Apfelkuchen sondern auch Cheesecake gibt und dass die Menschen freundlich und hilfsbereit sind.

Ansonsten gab es auf diesem Reiseabschnitt auch noch Schönes und Sehenswertes: die wilden Pferde von Garub und die alte versandete Diamantenstadt Kolmanskop.

Die Pferde, die seit über hundert Jahren wild in der Wüste leben, haben es seit einigen Jahren sehr schwer zu überleben, weil durch die jahrelange Dürre nicht mehr genug Nahrung zur Verfügung steht. So kann ihr Aussterben nur noch mit der Fütterung von Heu verhindert werden.

Da ist die Geisterstadt Kolmanskop schon lange viel weiter, denn hier lebt schon lange nichts mehr ausser Schlangen und Skorpione. Über das frühere Leben in dieser Stadt, der Entstehung und ihrer Funktion während der Hochzeit des Diamantenabbaus und deren Verfall berichtete uns Gisela (Tom musste die ganze Zeit an seine alte Tante Gisela denken) mit strengem aber herzlichem Tonfall. Ihre Berichte liessen die toten Gebäude für einen kurzen Moment lebendig werden.

Insgesammt war aber mindestens Tom froh, als er diese morbide Gegend wieder verlassen konnte.

Es ging weiter in die wunderschönen Tirasberge.