Uganda

19. – 30. Juni 2018

Unsere Route

Lake Mulehe – @the River Ishasha – Ishasha und Mweya Camps, Queen Elizabeth National Park – Katente Country Resort – Entebbe – The Haven, Jinja – Torroro – Busia

Wie schon mal angedeutet, wurden wir auch mit Uganda nicht richtig warm.
Das war sicher einigen Umständen geschuldet, die mit dem Land selbst nichts zu tun hatten. Meine (Thomas) schleppende Genesung von den Folgen der Malaria, das für die Jahreszeit untypische Wetter (wolkenreich, regnerisch und sonnenarm) inmitten der Hochsaison und unser knapper Zeitplan machten es uns schwer, dem Land seine positiven Aspekte abzuringen. Schlechte Möglichkeiten zum Campen (Hotelparkplätze an LKW-Durchfahrtsstrassen mit Schlaglöchern in unmittelbarer Nähe unseres Campers), eine hohe Menschendichte und gewöhnungsbedürftige Bedingungen im Nationalpark kamen dazu.

Wir reisten von Ruanda ein. Die Abwicklung an der Grenze war unkompliziert und wir steuerten auf den Lake Mutande zu. Dort hofften wir auf einen schönen Stellplatz am See, trafen aber erstmal auf eine Horde Schüler, die gerade von einem Schiffsausflug kamen und ganz begeistert von Simone waren. Wir lernten, wie viele Schulkinder auf einen LKW passen: Nur 72! Nach dieser Begegnung mussten wir feststellen, dass der Campingplatz leider nicht für Rooftop-Camper gemacht war und entschieden weiter zu einer Eco-Lodge zu fahren. Es waren ja nur 17 km. Doch dafür benötigten wir schlappe 1,5 Stunden! Auf und ab auf staubigen Pisten und durch Dörfer und Wald. Simone sagte die ganze Zeit: “Wir sind sicher falsch, das sind doch keine richtigen Strassen!” Nach Ruanda mussten wir uns wieder auf deftige Strassen einstellen. Leider war der ganze Ritt umsonst, weil die anvisierte Lodge ausgebucht war. Eine Alternative bot sich auf der etwas weniger attraktiven Seite des Berges, mit Aussicht auf einen weniger berühmten See. Wir wohnten leider wieder auf dem Hotelparkplatz und duschten in einem Hotelzimmer.

Von da ging es am nächsten Morgen zum Queen Elizabeth NP, der irgendwie ganz schön war mit wilden Flüssen, einem riesigen See und Löwen, die auf Bäume klettern (die Show haben sie uns leider nicht präsentiert), aber auch sehr zivilisationsnah mit einer Landstrasse mitten durch den Park, einem Konferenzzentrum an einer Lodge, immer wieder Mopedfahrern, die Personen oder Bananen durch den Park kutschierten.

Wir campten zuerst am Rande des Parks und auf dem Weg dahin versumpften wir neben der Strasse, weil ich glatt übersehen habe, dass dort eine ganze Menge schwarzer Matsch (der berüchtigte Black Soil) auf uns wartete. Bevor wir überhaupt die Schaufel auspacken konnten, näherten sich zwei Safarifahrzeuge mit einer Gruppe Touristen, die uns mehrere Stunden schaufeln ersparten und ratzfatz herauszogen. Wir bezahlten die Guides für ihre Hilfe, erhielten aber nichts für die Actionfotos der Touristen.

In der Ishasha-Sektion des Parks übernachteten wir als einzige Besucher auf einem kleinen Platz am Fluss, der die Grenze zwischen Uganda und dem Kongo bildete und wurden nachts von zwei Soldaten und einem Polizisten mit je einem Maschinengewehr bewacht. Es hatte aber den Anschein, dass die Herren an Abend schon vor uns eingeschlafen waren. Der Grund für dieses hohe Potenzial verteidigungsfähiger Ressourcen enthüllte sich uns nicht wirklich. Wir vermuteten, dass es mit der nahen Grenze zum Kongo zu tun hatte. Die Krieger bestritten dies aber und meinten, dass die Überquerung des Flusses durch die Nilpferde sehr gefährlich sei und sie nur zum Schutz gegen gefährliche Tiere da seien. Diese haben wir in dieser Nacht nicht gesehen. Dafür eine neugierige Gingsterkatze. Die nächste Nacht verbrachten wir auch im Park, aber auf einem anderem Camp ohne bewaffnetes Personal. Auf einer Lodge in der Nähe konnten wir ein bisschen Fussball-WM schauen. Danach mussten wir uns zu unserem Camp schleichen und uns bemühen, die dort äsenden Nilpferde nicht gegen uns aufzubringen. Die aber taten so, als kennen sie uns nicht – besser so.

Danach fuhren wir weiter nach Entebbe, wo wir unsere Reserveradaufhängung reparieren mussten. Wir nahmen uns dort ein Airbnb und wohnten bei dem Gründer der Hilfsorganisation „Childaid“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, AIDS-kranken Kindern zu helfen. Es war interessant etwas über das Leben in Uganda von einem Insider zu erfahren. Er erklärte uns auch, dass diese Wohngegend besonders sicher sei, weil die Tochter des Präsidenten in der Strasse wohne und der Wohnsitz des Präsidenten auch nur wenige km entfernt sei. Und deshalb falle auch der Strom fast nie aus. Nice to have und gut zu wissen.

Nach diesen Tagen mussten wir den Untergang der deutschen Fussballmannschaft auf einem sehr schönen Camp am Nil erleiden. Von dort brachen wir Richtung Kenia auf und erlebten unglaubliches bei unserem fast vier Tage dauernden Aufenthalt an Kenias Grenze.

 

Ein Kommentar

  1. Sali Thomas, sali Simone,
    Ich hoffe, dass du (Tom) endlich wieder fit wirst und dich von der Malaria vollständig erholen kannst. Ich verfolge euren Blog mit den Super Super Fotos die ganze Zeit, habe im Browser meines privaten Compis einen festen Link installiert und staune immer wieder über die Bilder aus einer “anderen Welt” , Tiere, Weite, unberührte Landschaften und klar die Fotografen sind natürlich auch spitze 😉 nun da ich auch ein bisschen Zeit für mich habe und Ferien in den kühlen Alpen genieße, freue ich mich auf den nächsten Bericht aus Kenia. Wünsche euch weiterhin viel Abenteuer, Nervenkitzel, whouw-Momente und auch bewältigtes Mühsal, über das Ihr uns dann wieder Berichten könnt! Cheers Adrian

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