Nun waren wir etwas über zwei Wochen in schönen Unterkünften unterwegs und bereiteten uns auf die eigentliche Reise vor. Wir freuten uns schon sehr auf die Camping-Tour, die kurz vor dem Jahreswechsel startete. Bis dahin genossen wir noch eine Woche Kapstadt und mussten die letzten oder vielleicht vorletzten Einkäufe für die Ausstattung unseres 4×4-Campers tätigen. Der Landcruiser ist super geworden. Details gibt es unter 4×4.
Das erste Wochenende verbrachten wir in Gesellschaft von Freunden aus Hout Bay, Kapstadt. Wir haben uns sehr gefreut alle wiederzusehen, die Wärme und Luft Südafrikas zu schnuppern und das erste Bad im tosenden Atlantik zu nehmen (also nur Tom). Grossartige 13 Grad – puuuh. Danach ging es in die Einsamkeit des Doornkloof Nature Reserves in der Bergwelt von Robertson. Dort verbrachten wir 2 Nächte in einem Haus, das uns vom Stil und der Ausstattung so begeistert hat, dass wir es am liebsten mitgenommen hätten. Die 4 Aussenbereiche boten eine tolle Auswahl an Aufenthaltsgelegenheiten. So wechselten wir von der Terrasse mit sagenhaftem Ausblick auf die Poolterrasse, von wo wir dann gegen späten Nachmittag an die Grillstelle wechselten. Der lauschige Platz unter dem Dornenbaum blieb etwas verwaist. Da hätten wir noch einen Tag länger bleiben müssen. Zwischendurch schaute der Adler mal genau nach, was da für Leute in seinem Revier hausten. Von der Hektik der letzten Tage in der Schweiz in diese unglaubliche internetlose Stille in der endlos erscheinenden Hügel- und Berglandschaft des Western Capes; wir brauchten einen Moment um uns daran zu gewöhnen.
Die nächste Unterkunft bei Calitzdorp (Kleine Karoo) war ebenso naturnah, reizarm und in wunderschöner Landschaft. Mit dem Blick auf Berge und Fluss haben wir es sehr in der schönen und einfach ausgestatteten Hütte der Riverview Farm genossen. Dort hatten wir einen treuen aber immer hungrigen kleinen “Sausage”-Dog als Bewacher. Dies war ein aus der Form geratener Jack-Russell.
Nach Tagen in teils trockener und teils karger Landschaft erlebten wir einige Tage in Stormsrevier beim Tsitsikamma Nationalpark mit seiner urwaldartigen Umgebung. Wir wohnten in einer Hütte, die eine Mischung aus Schweizer Berghütte und Vintage-Kunstwerk darstellte. Diese war eingebettet in einem unglaublich dicht bewachsenen Naturgarten, in dem wir Erdbeeren, Maulbeeren, Spinat, Kräuter, Salat und anderes Grünzeug pflücken durften.
Dann ging es nach Wilderness, Thomas’ Lieblingsort. Da freute sich unser Auto Louwrens wiederzusehen. Wir natürlich auch. Dieser koordinierte noch die Fertigstellung einiger Einbauten und Verbesserungen am Land Cruiser. Wir genossen Wilderness wieder sehr, welches wir nun schon zum 4. Mal besuchten. Das tolle Dune Beach House, die im Vergleich zu Mitelmeerstränden fast menschenleere Beach, das tolle Essen und das Wiedersehen mit Freunden aus Südafrika, der Schweiz und Zambia machten den Aufenthalt zu einem Highlight.
Dann folgten noch zwei gemütliche Tage in Swellendam, wo wir zum 2. Mal das Augusta de Mist Guesthouse mit einem feinen 7-Gang-Menü genossen. Mehr Details zu den Unterkünften könnt ihr unter Western Cape nachlesen.
Die Vorstellung, dass wir wirklich noch ganz lange unterwegs sein werden setzt sich nur langsam durch. Es scheint immer noch unvorstellbar und schwer greifbar. Das Gute daran ist, dass wir einfach den Fokus auf den Moment legen und die Tage geniessen.
Nun sind wir in Kapstadt. Einmal ganz anders als sonst. Weihnachten, Wasserkrise und Reisen statt Ferien lassen diese Stadt für uns zu einem anderen Erlebnis werden. Die Wasserkrise ist überall spürbar. Eine Millionenstadt die vor der Bedrohung steht ab März ohne Wasser dazustehen, hat etwas ergreifendes und erschreckendes. Wir machen mit bei der Kampagne „Save like a local“ und geben uns Mühe jeden Tropfen mehrfach zu benutzen. Zuhause haben die Capetonians überall Schüsseln und Bottiche stehen, mit denen sie Wasser auffangen, um dann damit z.B. die Toilette zu spülen oder die Pflanzen zu bewässern. Regenwasser, wenn es dann mal regnet, wird von den Dächern in Fässern aufgefangen, um es für die Gärten oder Swimmingpools zu nutzen. Für dieses darf kein Wasser aus der Leitung mehr benutzt werden. Besonders Alte und Schwache leiden sehr unter der körperlichen Belastung, immer Eimer und Schüsseln durch die Wohnung und Gärten zu tragen. Und dann muss das wenige Wasser aus dem Dämmen auch noch zur Löschung von Bränden benutzt werden, die bei der ausgedorrten Natur immer wieder ganz leicht entstehen. Erst gestern haben wir 3 Brandherde in Hout Bay gesehen und überall die Feuerwehr gehört. Das Meerwasser kann für diese Löscharbeiten nicht immer benutzt werden, da dieses die Natur und besonders die Fynbos-Büsche zu sehr schädigen würde.
Trotz diesen Belastungen verlieren die Menschen hier nicht ihre Freundlichkeit und gute Laune und Kapstadt ist immer noch grossartig und wunderschön.
Eifach nume GEIL !!!!!
Lg us de graue Schwyz, Priska
Wir wünschen euch auch schöne Feiertage und alles Gute für eure weiteren Vorhaben.
Passt auf und bleibt Gesund. Danke für die eindrücklichen Informationen.
Manfred und Heidi