Karoo

Die Karoo vermittelt uns durch ihre unglaubliche Weite, Ausdehnung und Kargheit wie kaum eine andere Gegend das Gefühl in einem Roadmovie mitzuspielen. Nach stundenlanger Fahrt über Schotterpisten, Tonnen aufgewirbeltem Staubes hinter dem Fahrzeug und immer noch der Eindruck, es gibt kaum Menschen ausser uns, beginnt langsam die Nachmittagssonne die Landschaft in ein leicht rötliches Licht zu tauchen, nimmt unsere Begeisterung für diese Wüsten-, Berg- und Felslandschaft immer noch zu. Trotz klingender Ohren, durchgerüttelter Organe und staubiger Lungen hat es sich wiedermal gelohnt, die Abkürzungen über länger dauernde Wellblechpisten zu nehmen und aus dem Staunen nicht mehr herauszukommen.
Mittendrin haben wir Sutherland besucht. Ein kleiner Ort mit kauzigen, kaum englichsprechenden, aber sehr freundlichen Menschen, zu denen sich nur deshalb Besucher verirren, weil dort eine grosse Sternenwarte steht und es ausserdem die Möglichkeit für Himmelsbesichtigungen per Teleskop gibt. Das haben wir dann auch gemacht, finden es aber viel schöner ohne Erklärungen und Vergrösserungen den Sternenhimmel von irgendeinem wilden Platz aus zu bestaunen.
Von dort ging es in den Karoo Nationalpark: sehr schön, viele Tiere und dort hatten sie tatsächlich das neue Eis von Magnum (Crème Brulée). Bei über 40 Grad war das ein kleines Highlight. Und da wir uns sonst so gesund ernähren und jeden Tag Sport treiben, haben wir es sehr genossen. Dies Vergnügen weilte aber nur kurz, da wir das Eis seitdem nicht mehr auftreiben konnten. Also wieder Cheesecake und Fudges. Aber pssst….
Nächste Station war der Camdeboo Nationalpark. Sehr kleiner Park mit eindrucksvoller Landschaft, vor allem das Valley of Desolation. Wir blieben nur eine Nacht und fuhren weiter zum Mountain Zebra Nationalpark. Ein wunderschöner Park mit tollen 4×4-Strecken und einer unfassbaren Weite der Landschaft. Hier blieben wir drei Nächte. Das empfanden wir als einen guten Zeitraum, um ein bisschen in die Landschaft einzutauchen und uns mit unseren Campnachbarn anzufreunden. Wenn sich dann das eine oder andere Gespräch oder gar ein gemeinsames Abendessen ergibt, macht das Spass und gibt uns etwas Einblick in das Leben und Denken der Südafrikaner. Hierbei können wir dann auch noch einiges lernen, z.B. wie am besten ein Grillfeuer gemacht wird. Leider erhalten wir auch immer wieder Infos, die nicht viel Spass machen. Die Korruption, der Rassismus der schwarzen Führungsschicht sowie die Politik, die nur darauf bedacht scheint, sich die Taschen zu füllen, sind immer wieder Thema. Und die Folgen sind dann Armut, Bildungsferne, Kriminalität und eine unübersehbare Umweltverschmutzung, wie wir sie dann auf dem nächsten Reiseabschnitt durch die Transkei beobachten konnten.

Am letzten Tag im Mountain Zebra Nationalpark endete dann für einige Wochen die Gute-Wetter-Phase. Wir konnten dort unsere Markise das erste Mal gegen Regen erproben, ahnten dann aber noch nicht in welchem Ausmass diese Erprobung gegen Regen und Sturm in den nächsten Wochen stattfinden würde. In Kapstadt hätte man uns zu Göttern gemacht, wenn es uns gelungen wäre, etwas von dem Regen dorthin zu bringen.

5 Kommentare

  1. Bei minus 7°C euch durch den wunderschönen Süden Afrikas zu folgen ist toll, auch wenn wir das bis jetzt still taten. Nicht mit dem Sport übertreiben … mehr das Eis suchen 😀
    Die Milchstraße muss bei euch traumhaft sein

  2. Da bekommt man gleich Reiselust…Danke für den Bericht und die wunderschönen Fotos!
    Geniesst es weiterhin…
    Liebe Grüsse aus der bitterkalten Schweiz
    Fränzi

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