Namaqua

Namaqua

Kapstadt zu verlassen war dieses Mal eine Angelegenheit mit gemischten Gefühlen. Es war traurig und etwas schmerzhaft, aber auch spannend und entspannend. Spannend, weil es wieder Neues zu entdecken und zu erobern galt, entspannend, weil sich das Leben statt um das ganze City-Geflirre nur noch in einem ganz kleinen Rahmen abspielte: wir und die Strasse. Und es war jedes Mal dies tolle Gefühl von Aufbruch und Abenteuer, wenn wir wieder starteten. “Hit the road” war dann das Motto.

Diesmal ging es nördlich mit dem Ziel Namaqualand an der atlantischen Westküste. Auf dem Weg durften wir auf der kleinen wunderschönen Campsite einer Farm für Zitrusfrüchte übernachten. Diese war zwar eigentlich geschlossen, weil der Farmer auf Grund der Dürre nicht verlässlich Wasser anbieten konnte, aber heute war mehr als genug vorhanden und wir durften bleiben. Wir genossen den Blick auf die Cederberge, sahen Adler, aber leider keinen Leoparden. Leoparden gibt es ja fast überall, sie sind jedoch so scheu, dass sie auch von den Einheimischen fast nie gesichtet werden.

Am nächsten Tag waren wir nach einigen Stunden im Namaqua Nationalpark. Dieser ist berühmt für seine Blumenpracht ab August. Dieses Naturereignis zieht jedes Jahr viele viele Touristen in diese Gegend, wir aber mussten glücklicherweise den Park über weite Strecken mit niemanden teilen. Am ersten Tag fuhren wir stundenlang durch wunderschöne Hügellandschaften. Am zweiten Tag – nach einer Nacht des Wildcampens direkt am Meer bei Hondeklipbaai – fuhren wir im Park entlang der traumhaften und atemberaubenden Küstenlandschaft durch Tiefsandpassagen, entlang von Robbenkolonien, Felsküste und traumhaften Stränden (Anmerkung der Redaktion: Tom musste natürlich auch hier wieder ins eiskalte Wasser!). Unser stundenlanges Starren aufs Wasser wurde dann noch mit der Sichtung von Delphinen belohnt. Tatsächlich fanden wir die Beobachtung von Robben deutlich unterhaltender als die Delphine. Die Robben waren sehr verspielt und munter, wenn sie nicht gerade faul auf den Felsen sonnten. Und dann trafen wir noch auf Simones Lieblingsviech: Erdmännchen. Sooooo süss. Es ist eine echte Mission aus den gefühlten 3 Millionen Fotos einige für euch auszusuchen. Wir übernachteten wieder direkt am Meer, wo uns eine kräftige Brandung durch die Nacht begleitete. Der Morgennebel löste sich erst am späten Vormittag auf, so dass wir bis zur Weiterfahrt im feuchten und kühlen Grau verbrachten. Immer noch fasziniert von den Erlebnissen des Vortages.

Nachhilfeunterricht zu den vielen Blumen erhielten wir dann auf unserem nächsten Camp, dem Modderfontain Kamp bei Springbock. Der alte Besitzer begeisterte uns durch sein detailliertes Wissen über Landschaft, Gesteine und Pflanzen sowie Minenarbeit. Tom natürlich auch durch seinen alten, hellblauen Willi-Pickup. Dieser ist 51 Jahre alt und hat für die alten Land Cruiser von Toyota Modell gestanden. Der alte Herr fährt diesen seit ca. 43 Jahren. Beide immer noch gut in Schuss kam er damit auf das Camp getuckert.

Mit den im Frühjahr (bei uns in der CH oder D im Herbst) zu erwartenden Blumenmeer muss diese Landschaft kaum verkraftbar schön sein. Nur dann muss man es sich wieder mit vielen teilen. Wir wollen uns das trotzdem mal irgendwann anschauen und setzen es auf die Bucket List. Aber nun geht es erstmal wieder auf die Strasse. Hit the road!

 

 

3 Kommentare

  1. Sali Thomas und Simone
    Immer wieder clicke ich in euren Blog und sehe mir die wunderschönen Bilder an, geniesse den Reisebericht und fange an zu träumen. . . . ja auch von der Ferne erwärmt es mir das Herz. Liebe Grüsse Adrian

  2. Hallo ihr Zwei!
    Immer wieder lesen wir gespannt eure Reiseberichte und staunen ab den tollen Fotos.
    Am liebsten wären wir auch dort. Geniesst es weiterhin und hebed Sorg
    LG Christine und Dani

  3. Hallo liebe Simone und Thomas,

    Die Bilder sind ja toll ! Wie ihr schreibt, muss es wirklich ein Erlebnis sein !
    Aber für mich ?
    Wir wünschen weiter eine schöne, erlebnisreiche Zeit !
    Bis bald
    Heidi und Manfred

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