Ruanda

7. – 18. Juni 2018

Unsere Route

Kayonza – Kigali – Kibuye – Red Rocks Backpackers, Ruhengeri

Wir waren durch unseren Reiseführer auf das Land vorbereitet. Wir lasen über das Land der tausend Hügel, die Sauberkeit, die Schweiz Afrikas und das üppige Grün. Dennoch erschien es uns wie ein Kulturschock. Die Strassen waren nicht nur sauber, sondern kultiviert, mit Bürgersteigen und Abgrenzungen aus Steinmosaiken. Alles war so gepflegt, dass es die ersten Stunden ein Vergnügen war, das Land zu bereisen. Immer wieder staunten wir, wie anders das Land im Vergleich zu den anderen bisher bereisten afrikanischen Ländern war. Das Gefühl setzte sich in Kigali, der Hauptstadt, fort. Kultiviert, geordnet, sauber. Es gab Cappuccino und leckeren Kuchen. Die Menschen waren freundlich, hielten dies aber etwas länger zurück als die strahlenden West-Tansanier.

In Kigali erhielten wir auch die Erklärung für die Schweizer Zustände auf und an den Strassen des Landes. Zum einen sind Plastiktüten schon seit einigen Jahren verboten, zum anderen gibt es den Umuganda. Dies ist der letzte Samstag im Monat, an dem alle Bürger des Landes sich von frühmorgens bis mittags an Aufgaben für die Gemeinschaft beteiligten. Und auch der Präsident macht mit. Diese Pflichtübung, die kurz nach dem Genozid in den 90er Jahren von der Regierung verordnet wurde, soll der Versöhnung der Gesellschaft und der gemeinsamen Ausrichtung dienen. Mit einer Bevölkerungsdichte von knapp 500 Personen pro km2 kann man an einem Vormittag schon eine Menge Müll von der Strasse holen.

Und da kommen wir schon zum ersten Punkt, der uns an diesem Land aufgefallen ist und uns nicht so gefallen hat. Massen von Menschen – überall. Fussgänger, Radfahrer, Mopeds, Autos – überall. Natürlich wollen alle Menschen essen. Daher haben wir kaum einen Fleck gefunden, an dem die Natur unberührt ist. Alles wurde zu Agrarland: Tee, Bananen, Sorghum-Hirse, Bohnen, Reis.

So wurde das Land für uns schnell erdrückend. Uns fehlten die offenen, natürlichen Landschaften und das Leben in der Natur. Das Grün und die vielen Hügel waren uns dann bald zu viel. Durch die vielen Rodungen und der folgenden Holzkohleproduktion stank es auch noch fast überall nach Rauch. Campingplätze gab es vorwiegend auf Parkplätzen von Lodges und machte das Campen etwas mühsam.

Wie nicht unschwer zu erraten ist, wurde  Ruanda nicht unser Lieblingsland. Dass ich dann noch schwer an Malaria erkrankte, machte unser Verhältnis zum Land nicht besser. Aber wir erhielten einen vertieften Eindruck in die Hilfsbereitschaft der Menschen, die wir in diesen Tagen gut gebrauchen konnten. Während der Krankheit zogen wir vom Dachzelt ins Gästehaus des Red Rocks in Ruhengeri und erhielten dort ärztliche Betreuung, in dem mich ein Arzt aus dem 8 km entfernten Krankenhaus dreimal am Tag besuchte, um Infusionen und Medikamente zu verabreichen. Ausserdem wurde für uns mehrmals am Tag Mahlzeiten zubereitet und immer mit einem Maximum an guter Stimmung serviert.

Da nach insgesamt 14 Tagen unsere TIP (Temporary Import Permit) für unser Auto ablief, mussten wir trotz meinem immer noch recht angeschlagenen Zustand weiter nach Uganda. Alle unsere Überlegungen an einem Gorilla-Tracking teilzunehmen erledigten sich durch die Malaria, wobei eigentlich der Preis von $ 1500.- pro Person für eine Stunde mit den Affen hierfür auch ausreichte. In Uganda gibt es das Gorilla-Tracking schon für den Schnäppchenpreis von $ 600.- pro Person. Obwohl wir von vielen Freunden gehört haben, dass das Treffen mit einer Gorilla-Familie der verbliebenen ca. 1’000 Tiere (im Dreieck Ruanda, Uganda, Kongo) sehr beeindruckend sei, beeindruckte uns das Loch, was es in unsere Reisekasse reissen würde, noch mehr. Diese Entscheidung mussten wir aber nie treffen, da wir durch meinen schlechten Gesundheitszustand ohnehin nicht wirklich wandern konnten. Auf bessere Tage konnten wir auch nicht warten, weil wir mit der Vorgabe unterwegs waren am 11.7. den Flieger von Arusha (Tansania) nach Zanzibar zu bekommen. Und es gab noch viele Hindernisse zu überwinden.

 

 

 

4 Kommentare

  1. Hallo Tom,
    Hoffentlich geht es Dir wieder besser. Ich sende Dir von meiner Energie 🙂
    Lieber Gruss, Leslie

  2. Wir wünschen gute Besserung und alles Gute für eure weiteren Reisen !
    Herzliche Grüße Heidi und Manfred Heiler

  3. Fortunately Simone is very healthy and a brilliant nurse. She saved my life twice. I got three times in a row malaria, the second one in Ruanda, which was very very bad. But now I am nearly 100% recovered and getting stronger everyday.
    I learned for the future to take the treatment as soon as fever comes up. After 3-4 days it should be over.

    Big hug from both of us from Zanzibar.

    Thomas

  4. So sorry to hear you are ill Simone.
    Should you not go and seek medical attention in SA?
    Please look after yourselves.
    Xxx

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